Prof. Dr. Hans Reinerth (1900-1990)

Hans Reinerth (Zeichnung: Ruth Cordes, Kreismuseum Syke)

war Archäologe. Er trat 1931 der NSDAP bei. Ab 1933 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war er Leiter des Reichsbundes für Deutsche Vorgeschichte. Neben anderen Ämtern war er ab 1940 zusätzlich Leiter eines Sonderstabs Vorschichte des Einsatzstabs Reichsleiter Rosenberg. Dieser Einsatzstab raubte systematisch im Auftrag von Adolf Hitler Kunst- und Kulturgüter. Oft stammten diese auch aus dem Besitz in Konzentrationslagern ermordeter Personen. Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete Reinerth das Pfahlbautenmuseum Unteruhldingen bis zu seinem Tod. Er kannte den Landkreis Diepholz gut, da er von 1938 bis 1940 die Ausgrabungen der Siedlung Hunte 1 am Dümmer-See in Lembruch leitete. Es handelt sich hierbei um einen mittel-bis spätneolithischen und frühbronzezeitlichen Siedlungsplatz. Bei den Ausgrabungen am Dümmer kamen Zwangsarbeitende zum Einsatz.

Ein Teil der Funde befinden sich heute im Dümmer-Museum, das zum Kreismuseum Syke gehört.